Tagebuch 2023

Ausklang!

Das Jahr ist zu Ende, reich an Erfahrungen und voller Motivation geht´s dem Jahreswechsel und einem neuen Abschnitt entgegen. In der Zwischenzeit: Bleibt gesund, frohe Feiertage & einen Guten Rutsch!

M7 / 35mm / Ilford HP5+ / R09 One Shot 1+25 / Scan vom Negativ

1.November 2023

„Es gibt für alles eine Zeit…“
die weisen Worte Salomos
begleiten uns ein Leben lang
mit einer stillen Traurigkeit

(aus „Gedanken an Allerheiligen“ von Christa Kluge)

Hasselblad 500C/M / 50mm / FP4+ / R09 One Shot 1+25 / Scan vom Negativ

Sommer 2023 – the final cut!

Das Strandbad am Neufelder See ist zu dieser Zeit des Jahres zwar schon geschlossen, aber aufgrund des (viel zu) warmen Wetters war Mitte September – neben den üblichen September-Verdächtigen (Taucher und/oder Surfer) – auch noch der eine oder andere Badegast-unterwegs. Ich habe die Gelegenheit für einen Sprung ins wohltemperierte Nass ebenfalls genutzt, am Handgelenk baumelte dabei eine kleine Einweg-Unterwasserkamera….

Unterwasserkamera (Einweg) / Scan vom Negativ

Ausseerland

Kleiner Abstecher ins Ausseer Land, ein paar Tage abschalten, erholen & gleichzeitig neue Kräfte sammeln…

mehr Aufnahmen gibt´s dann direkt auf der passenden Unterseite :)

M7 / 35mm / Kodak Portra 160 / Scan vom Negativ

zufällig…

Es gibt Zufälle, die zum Glücksfall werden. Das Shooting mit Elisa war genau so ein (Zu)Fall – kurzfristig spontan vereinbart, jeder von uns nur vage Ideen im Kopf und dann Ergebnisse, die so stimmungsvoll und ausdrucksstark nicht zu erwarten waren…

M7 / 50mm / Cinestill BWxx / R09 One Shot 1+20 / Scan vom Negativ

Okzident trifft Orient

Trotz Hitze habe ich einen sonntagvormittäglichen Streifzug nach Baden zum Fotofestival La Gacilly, das sich diesmal dem Thema „Orient“ verschrieben hat, unternommen. Es sind (meinem Empfinden nach) weniger Aufnahmen als sonst, jedoch um einiges mehr an Werbung, die für meinen Geschmack zusätzlich auch noch etwas zu prominent platziert ist.

Apropos Geschmack: Während ich mit inszenierten Bildern generell wenig anfangen kann, waren es letztendlich die in ihrer Wucht und Kraft (ohne Schnickschnack) beeindruckenden Werke von Abbas & Paul Almasy, die den Ausflug für mich lohnenswert gemacht haben. Und falls trotzdem der (zugegebenermaßen unwahrscheinliche) Fall eintreten sollte und sämtliche ausgestellte Bilder partout gar nicht gefallen sollten – bei einem kleinen Rundgang durch Baden finden sich sicher ausreichend Motive für Aufnahmen ganz nach eigenem Geschmack.

M7 / 35mm / Fuji Neopan Acros II / R09 One Shot 1+25 / Scan vom Negativ

auf die (ganz) Schnelle zwischendurch!

Ein Sprint zum Sprintrennen – zuschauen & erleben war mir diesmal wichtiger als fotografieren und deshalb habe ich lediglich einen Film (und den auch nur zwischendurch) belichtet…

M2 / 90mm / Kodak Gold 200 / Scan vom Negativ

Double X

Nachdem ich ja unlängst bei einem SW-Film so gut wie alles vergessen hab, ist das jetzt der Beitrag zu dem zweiten Film, der eine halbe Ewigkeit nur halb belichtet ausharren musste. Wie dem auch sei – ich weiß alle Details wie Kamera, Brennweite usw. (wobei das jetzt keine herausragende Gedächtnisleistung ist – ich habe den Film nämlich erst unlängst bei einem Spaziergang von Berndorf nach Bad Vöslau ausgeknipst…).

Anyway – weder die verwendete Kamera noch die Brennweite (M2 + 35mm) werden jetzt jemanden überraschen, im Gegensatz zum verwendeten Filmmaterial. Erstmalig habe ich den CineStill BWxx (aka Kodak Double-X), ein klassischer panchromatischer SW-Film aus den 50er Jahren, verwendet. Klassisch klingt aufs erste einmal immer recht gut, aber ein wenig enttäuscht war ich dann doch über die Umwandlung der Farben in einzelne Graustufen, die für meinen Geschmack ein wenig zu wenig differenziert ist. Es ist mehr ein „hell vs dunkel“, die Kontraste dementsprechend (trotz flacher Sonneneinstrahlung) eine Spur zu beliebig.

M2 / 35mm / Cinestill BWxx / R09 One Shot 1+20 / Scan vom Negativ

Aber vielleicht lags ja auch an den Motiven – weil noch Film übrig war, hab ich bei einem Shooting mit Tereza ein paar spontane Portraitaufnahmen geschossen und da gefällt mir die Anmutung des DoubleX s schon um einiges besser.

M2 / 35mm / Cinestill BWxx / R09 One Shot 1+20 / Scan vom Negativ

Apropos: Wer in die klassisch analoge Welt (Leica/Messsucher & Hasselblad) mal hineinschnuppern möchte – es gibt noch Plätze bei meinem Workshop Anfang Juli (und wer noch mehr Aufnahmen von Tereza sehen möchte, dem empfehle ich einen Blick in die Rubrik „nude“).

Hasselblad 500C/M / 50mm / HP5+ / R09 One Shot 1+25 / Scan vom Negativ

Pixii – mon amour…

Seit gut vier Wochen habe die Pixii in Verwendung und demnach ist es durchaus Zeit für eine erste Zwischenbilanz. Vll war meine Erwartungshaltung nach so langer digitaler Abstinenz auch ein bisserl zu hoch angesetzt, aber die Pixii ist eben keine eierlegende Wollmilchsau, (Mit)Denken nach wie vor essentiell. Zu schnelles Herumdrücken auf diversen Knöpfen mag sie überhaupt nicht, sie braucht ihre Zeit, um die Systeme in Schwung zu bringen (sowohl beim Aufwecken aus dem „Stand-By Dämmerschlaf“ als auch bei der automatischen Belichtungsmessung). Also am besten keine Hektik, kein unüberlegtes Herumdrücken auf den (wenigen) Knöpfen, dann klappts auch mit bestechend aufgelösten digitalen Negativen.
Nettes Feature ist der 40mm Leuchtrahmen, optimal passend für das Voigtländer 40mm f1.4, das ich mir auch gleich mit zugelegt habe und sowohl bei einer kleinen Wanderung auf der Hohen Wand als auch beim Test Shooting mit Karyna für meinen Workshop im Juli eingesetzt habe. Die Aufnahmen sind im „Bayer Sensor“ Modus aufgenommen und daher erst anschließend (teilweise) in SW konvertiert worden. Den reinen Monochrom-Modus werde ich dann bei einem der nächsten Ausflüge verwenden, Aufnahmen folgen!

Aber um die alles entscheidenden Fragen zu beantworten:
Werde ich jetzt ausschließlich mit der Pixii fotografieren? Mitnichten!
Werde ich für einige Projekte ausschließlich die Pixii in die Hand nehmen? Definitiv!
(bzw. habe ich eh schon ein Fotoprojekt mit meiner „Frenchie“ am Laufen, mehr dazu in Kürze)

Pixii (A2572) / 40mm

back to business #1

Nach langer Zeit habe ich es endlich geschafft und – Trara – es freut mich ungemein, dass ich jetzt allen Interessierten einen Workshop rund um das Fotografieren mit klassisch-analogen Kameras (Messsucher/Leica (Kleinbild) & Hasselblad (Mittelformat)) und Film anbieten kann. Alle Details gibt´s wenig überraschend in der Rubrik „Workshops„, ein paar Aufnahmen (zum hoffentlich neugierig machen) bereits hier im Tagebuch…

Pixii (A2572) / 40mm & Hasselblad 500C/M / 150mm / HP5+ / R09 One Shot 1+25 / Scan vom Negativ

Teilerfolg!

Okay, der eine Film aus dem März hat´s jetzt wenigstens mal zum Scanner geschafft (der andere verweilt immer noch in der M2). Bedingt durch die lange Liegezeit habe ich allerdings keine Ahnung mehr, welche Kamera und welches Objektiv ich verwendet habe. Spontan würde ich auf die M7 und das 35er bzw. 50er tippen, bin mir aber absolut nicht mehr sicher. Wie dem auch sei – eines ist jedenfalls fix: Die Aufnahmen an einem der wenigen sonnigen Tage im März entlang des Wr. Neustädter Kanals sind auf FP4+ gebannt, entwickelt in R09 One Shot. Und für den zweiten, teilweise belichteten Film in der M2 werde ich mir (falls es wieder länger dauern sollte) die Details dann vorsorglich notieren, versprochen!

M? / 35mm od. 50mm? / Ilford FP4+ / R09 One Shot 1+25 / Scan vom Negativ

C’est comme ça!

Es war ein kalter Tag im Dezember des Vorjahres als ich meine altgediente D700 geschrottet habe – der Sturz auf den Asphalt wäre zwar vermeidbar gewesen, aber es ist wie es ist. Die Frage der digitalen Nachfolge war dann ein längerer Kampf zwischen Vernunft und Bauchgefühl, wobei die Frage nach der Vernunft bei einem Fotografen, der zu 99% analog fotografiert ohnehin hintenangestellt werden muss. Somit freie Bahn fürs Bauchgefühl und dem Entschluss, künftig nur mehr ein System zu verwenden (zumindest im KB-Bereich) und zwar das M-System!

Nachdem eine digitale M durchaus ihren stolzen Preis hat, bin ich fast zufällig auf die Pixii (A2572) gestoßen, eine Messsucherkamera mit M-Bajonett aus Frankreich und zum halben Preis einer Leica. Die Lieferzeit von ca. 3 Monaten haben meinen nicht vorhandenen Geduldsfaden extrem gedehnt, aber c’est comme ça…

Bestellt Ende Jänner, geliefert Ende April – die Freude war riesengroß als sich der UPS-Bote eingebremst und mir das Paket überreicht hat. Die Kamera selbst in unaufdringlichem Design (très chic) und die Bedienung via App übers Handy reicht von genial einfach zu einfach genial. Das Handy dient dann auch (wenn man das will) zur Bildvorschau. Die Kamera selbst hat keinen Bildschirm (eine Wohltat!) und beschränkt sich auf das Wesentliche. Extra Feature: der Bayer Filter lässt sich einfach weg- bzw. ausschalten, man erhält monochrome DNG-Dateien, die einfach nur „wow“ sind.

Die ersten Testaufnahmen habe ich beim/am Föhrensee in Wiener Neustadt geschossen bzw. bei dem Rest, was von ihm übrig ist. Ich kann mich erinnern, als in den 90er Jahren des vorigen Jahrhunderts (ja, ich bin echt schon so alt!) die Pumpen das Wasser 24/7 aus den Kellern weggepumpt haben. Ende März 23 war ich mit dem Schwedenwürfel und dem 150er vor Ort und perplex – nur noch vereinzelt Wasserlacken, die Häuser direkt am Schotterhang, Endzeitstimmung.

Hasselblad 500C/M / 150mm / Ilford HP5+ / R09 One Shot 1+25 / Scan vom Negativ

Die Aufnahmen im Mittelformat waren aufgrund der gewählten Brennweite nicht ganz so wie ich es mir vorgestellt hatte und so war mir rasch klar, dass ich nochmals vorbeischauen musste. Die frisch gelieferte Pixii war dann der perfekte Vorwand, um mal auf die Schnelle einen kurzen Fotoausflug hinzulegen.

Bedauerlicherweise waren dann nicht alle Motive so wie im März, aber – wie gesagt – c’est comme ça! Am Nachhauseweg bin ich glücklicherweise zufällig noch über ein weiteres Motiv gestolpert und habe dabei dann gleich den Monochrome-Modus ausgereizt…

Pixii (A2572) / 28mm

PS. auch wenn es im nächsten Beitrag wieder Analoges zu sehen geben wird, heißt das keineswegs, dass die Pixii doch nicht so meins ist. Ich muss 1) den Film in der M2 noch ausschießen und 2) hab ich einen weiteren Film, der zwar schon entwickelt, aber noch nicht gescannt ist.

rasom – gemeinsam!

Als ich mich im Vorjahr an der Aktion „Film for Peace“ beteiligt habe und vier Rollen des Schwarz-Weiß Films „Summer Santa 125“ gekauft habe, hatte ich stets im Hinterkopf diesen Film für besondere Aufnahmen einzusetzen. Wofür genau, das wusste ich damals zwar noch nicht, aber dieses Jahr hat sich dann die Gelegenheit ergeben, bei der Osterfeier mit Geflüchteten aus der Ukraine direkt in Kontakt zu treten und ein paar Eindrücke mit diesem speziellen Film fotografisch festzuhalten.

Es ist immer ein Riesenunterschied, ob man in den Nachrichten die Namen der umkämpften Ortschaften hört, die bloße Aufzählung der Opfer oder ob man direkt Menschen aus Saporischschja oder Mariupol gegenübersitzt und plaudert. Jeder Mensch hat sein eigenes Schicksal, seine eigene Geschichte.

Wie zB Lubov: Sie ist mit ihrer Tochter Alina und ihrem Enkel Rostyslav aus Saporischschja geflüchtet. Für Alina war es nicht das erste Mal, dass Sie flüchten musste, 2014 wurde Sie das erste Mal bereits von der Krim vertrieben. Rosty spielt sehr gut Fußball und trainiert mittlerweile bei der Admira.

Oder die Geschichte von Olha aus Kharkiv, eine professionelle Cellistin, die jetzt beim Sinfonieorchester in Berndorf mitspielt.

Oder die Geschichte von Sergey, dem Akkordeonspieler aus Kyiv.

Oder die Geschichte von Harrison aus Nigeria, der gemeinsam mit seiner Freundin Marina aus der Ukraine geflüchtet ist.

Es sind viele Geschichten, viele Erlebnisse & viele Eindrücke, die diesen Tag, dieses Osterfest so speziell für mich werden haben lassen. Mein großer Dank geht dabei an den Verein „Rasom – Gemeinsam für die Ukraine“, der dieses Fest organisiert hat.

PS. den Verein kann man selbstverständlich unterstützen, entweder mit Geldspenden (IBAN AT16 2024 5000 0035 5099 / Verein Rasom – Gemeinsam für die Ukraine) oder – wer sich die Zeit nimmt / nehmen kann – auch direkt vor Ort: für das „Sprachbuddy-Projekt“ kann sich jede und jeder anmelden (Alter und Herkunft sind egal) – wichtig ist nur, dass Interesse an einem regelmäßigen Kontakt auf Augenhöhe mit Ukrainern besteht.

M7 / 28mm / Summer Santa 125 / R09 One Shot 1+50 / Scan vom Negativ

auf grau folgt blau…

Die letzten Wochen waren meist grau in grau, Wind und Kälte taten ihr Übriges und so ist der Farbfilm, der seit Anfang Februar nur halb(herzig) belichtet wurde, eine gefühlte Ewigkeit nicht und nicht zu Ende gegangen. Jetzt (Mitte März) ist das Blau des Himmels immer präsenter, zusätzlich verleihen die ersten zarten Gelb- und Grüntöne dem Land eine Vielfalt, die (zumindest politisch) in den nächsten Jahre vermisst werden wird.

M2 / 35mm / Kodak Gold 200 / Scan vom Negativ

Dein, mein, unser Hohes Haus!

Dank des Wr. Fototreffs ergab sich spontan die Gelegenheit an einer der ersten Führungen des neu-eröffneten Parlaments teilzunehmen (Danke fürs Organisieren, Susanna!).

Schnell kann´s gehen – nachdem ich ganz salopp im vorigen Beitrag alles über den Haufen geworfen habe, muss ich jetzt doch wieder eine Lanze für das Originalaufnahmeformat brechen. Bei den Außenaufnahmen mit der Holga mit ihren ganz speziellen Eigenheiten (Vignettierung, Verzerrungen am Bildrand etc.) macht es überhaupt keinen Sinn, Bilder zu beschneiden. Und wenn man wie ich vergisst, den Film weiterzudrehen, gibt es wenig überraschend die eine oder andere Doppelbelichtung, die mit ein wenig Glück auch durchaus ihren Reiz haben kann.

Holga 120N / Bergger Pancro 400 / R09 One Shot 1+25 / Scan vom Negativ

Die Innenaufnahmen habe ich dann – ganz der Bedeutsamkeit des historischen Ortes entsprechend – angemessen klassisch mit Messsucher & SW Film abgelichtet…

M7 / 28mm / Bergger Pancro 400 / R09 One Shot 1+25 / Scan vom Negativ

crossover

In meiner digitalen Vorzeit habe ich die Aufnahmen stets nach Lust und Laune in für mich passende Formate geschnitten & in SW konvertiert, kurzum habe ich mir quasi alle mir zur Verfügung stehenden Freiheiten genommen, Bei meinen analogen Bildern bin ich dann umgeschwenkt und habe zB neverever das Originalformat geändert (Farbe rauszunehmen war sowieso ein no-go). Bei einem Shooting mit Denise habe ich dann rigoros mit meiner eigenen Regel gebrochen und den belichten Farbfilm (und mich) sowohl aus dem beengtem Quadrat als auch tw. von der Farbe befreit – sozusagen mein erstes „Crossover-Fotoprojekt“…

Hasselblad 500 C/M / 80mm f2.8 T* / Kodak Portra 800 (@200) / Scan vom Negativ

Es steht viel zu viel auf dem Spiel!

Weihnachten ist endgültig vorbei, nur mehr ab und zu ein verstecktes Relikt in einem Land, das sich wie immer in Zeiten der Wahl in kleinkariertem „blau-gelb“ präsentiert. Und bei (alp)traumhaften Jänner-Temperaturen lässt sich nicht leugnen, dass diesmal wirklich viel auf dem Spiel steht…

M7 / 28mm / Kodak Gold 200 / Scan vom Negativ

Prosit Neujahr!

M2 / 35mm / Bergger Pancro 400 / R09 One Shot 1+25 / Scan vom Negativ