Tagebuch 2021

draußen vor der Tür

Zum Abschluss des Jahres gibt’s noch eine stimmige Weihnachtsaufnahme mit der ich gleichzeitig allen BesucherInnen meiner Homepage eine angenehm stille Zeit und alles Gute für 2022 wünsche – und wie bereits im letzten Jahr ganz wichtig; Xsund bleiben!

Nikon FA / 35mm f2.8 / Bergger Pancro 400 / entwickelt in R09 One Shot 1+25 / Scan vom Negativ

into the white…

Nach einer gefühlten Ewigkeit endlich wieder einmal Schnee im Osten Österreichs :)

Nikon FA / 35mm f2.8 / Bergger Pancro 400 / entwickelt in R09 One Shot 1+25 / Scan vom Negativ

Allerheiligen 2021

Blauer Himmel, Sonnenschein – Zeit zu gehen…

M2 / 50mm f2.8 / Ilford FP4+ / entwickelt in R09 One Shot 1+50 / Scan vom Negativ

damals…

Damals, beim alljährlichen Abfischen des Karpfenteichs in Schönau/Tr. am 26.10.2013, habe ich meine erste zusammenhängende Fotostrecke geschossen. Damals noch digital und, wenn ich mich recht erinnern kann, mit einem leichten Tele. Die Jahre sind verstrichen, meine Leidenschaft für Reportagen ist stetig gewachsen, eigene Projektideen (u.a. „jahrmarkttag“) haben sich entwickelt. Die Brennweiten wurden kürzer, das Speichermedium wurde im Lauf der Zeit ebenfalls gewechselt (weg vom digitalen Sensor hin zum analogen Film).

Heute ist mein Faible für Reportagen zwar nach wie vor ungebrochen, aber der Zugang fällt mir (nicht nur pandemiebedingt) zunehmend schwerer. Der Fokus verschiebt sich eben mit der Zeit, die Interessen wechseln, kurzum man entwickelt sich weiter und das ist auch gut so.

Aber als sich dann heuer die Gelegenheit ergeben hat, erneut die Abfischung des Karpfenteichs in Schönau/Tr. zu dokumentieren, habe ich trotzdem (und mit großer Freude) die Gelegenheit beim Schopf gepackt. Entstanden ist diesmal eine analoge Fotostrecke mit klassischer 35mm Brennweite. Somit schließt sich (vorläufig) der Kreis bei meinen Reportagen.

M2 / 35mm f2.8 / Ilford HP5+ / entwickelt in R09 One Shot 1+50 / Scan vom Negativ

Herbstzeit – Wanderzeit

Nachdem ich ja schon das ganze Jahr über öfters wandernd unterwegs war, habe ich wenig überraschend den goldenen Herbst genutzt, um ein paar weitere weiße Flecken in meiner näheren Umgebung zu tilgen.

…einmal im Grenzgebiet des Bezirks Mödling (Kaltenleutgeben)

…dann eine weitere „direkt-vor-der-Haustür“ Wanderung (rauf auf den Lindenberg)

…weiters von St. Corona am Schöpfl auf den selbigen

…und finally ein Abstecher ins Burgenland nach Hornstein (ja, auch da lässt´s sich wandern)

Mehr Fotos und kurze Wegbeschreibungen/Eindrücke gibt es mittlerweile sicher auch wenig überraschend unter „take a walk on the wild side“.

Eigentlich…

Eigentlich ist meine Ausrüstung komplett, es fehlt nichts was mir abgehen würde und so kosten mir gelegentliche Blicke zu neuem oder gebrauchtem Equipment in der Regel nicht einmal ein müdes Lächeln. Eigentlich, denn bei einem alten 50er Trioplan konnte ich dann doch nicht widerstehen. Und eigentlich sollte mit dem Kauf auch alles erledigt sein. Eigentlich, aber jetzt ging es erst so richtig los – der M42 Anschluss passte nicht und ein handelsüblicher Adapter war nirgends aufzutreiben. Nach einiger Recherche bin ich in Dresden fündig geworden, wo Hans-Jürgen Diener maßgeschneiderte Adapter fertigt (nur halt nicht für die Kameras, die ich habe, Pech gehabt). So blieb mir nix anderes übrig als mir eine passende Kamera zu krallen (obwohl ich eigentlich wirklich keine Kamera mehr brauche – eigentlich jo eh).

Beim Probefilm dann die böse Überraschung – ab der zehnten Aufnahme hat der Filmtransport nicht mehr mitgespielt und bevor ich überlappende Drei- und Vierfachbelichtungen „en masse“ produziert hätte, habe ich den Film kurzerhand zurückgespielt. Somit gab es bedauerlicherweise eine mehr als überschaubare Anzahl von Aufnahmen des Hochwasserschutzprojektes in Berndorf (wobei das Trioplan bei mir jetzt auch nicht wirklich für Begeisterungsstürme sorgt – typisches Altglas für kontrastarme & weiche Abbildungen).

Altix NB III / Trioplan 50mm f2.9 / Lucky SHD 100 / entwickelt in R09 One Shot 1+50 / Scan vom Negativ

Aber weil eben gar so wenige Aufnahmen rausgeschaut haben und mir das ganze Projekt irrsinnig gut gefällt, habe ich tags darauf dem zukünftigen Naherholungsgebiet einen erneuten Besuch abgestattet – diesmal jedoch mit bewährtem Equipment…

M7 / Voigtländer Ultron 28mm f2 / Ilford FP4+ / entwickelt in R09 One Shot 1+50 / Scan vom Negativ

Nachtrag: Eigentlich hätte ich nach der Aktion in punkto Neuanschaffungen geheilt sein müssen, aber als mir eine liebe Freundin mitteilte, dass ihr Mann die Dunkelkammer auflöst und auch sonst noch diverse Kameras & Objektive veräußert…

Ja, da hab ich mir doch glatt ein 50er Pancolar mit M42 Anschluss geschnappt und ein wenig den Herbst eingefangen. Nachdem ich meine Erwartungen aufgrund meiner vorigen Erfahrung ziemlich runtergeschraubt hatte, war ich dann doch über die Performance des Objektivs sehr positiv überrascht. Damit hatte ich ganz und gar nicht gerechnet, eigentlich…

Asahi Pentax SV / Pancolar 50mm f2.0 / Kodak Portra 160 / Scan vom Negativ

herbst.zeit

Späte Sonne, letzte Strahlen, Herbstbeginn…

Hasselblad 500 C/M / 80mm f2.8 T* / Kodak Portra 800 (@200) / Scan vom Negativ

Der erste 1.000er…

Es ist vollbracht – mein erster 1.000er – die ganze Geschichte mit einigen weiteren Aufnahmen unter „take a walk on the wild side„.

Lomo LC-A / Kodak Gold 200 / Scan vom Negativ

90 Minuten…

Die Zeit als fixe physikalische Größe, ein Intervall, das relativ zum eigenen Empfinden wahrgenommen wird – oder anders gesagt: Wie schnell vergeht eine Sekunde? Wie lange dauert eine Minute? Wie viel geschieht in 90 Minuten?

M7 / Voigtländer Ultron 28mm f2 / Ilford FP4+ / entwickelt in R09 One Shot 1+50 / Scan vom Negativ

Wozu in die Ferne schweifen #6 – Sommer 2021

Wie bereits im 2. Teil meines Sommerrückblicks „angedroht“ gibt es eine Menge Neues in der Rubrik „take a walk on the wild side“, dieses Mal gibt’s Text und Bilder zu Wanderungen in meiner näheren Umgebung.

Den Anfang macht dabei eine Rundwanderung von Kaumberg zur Araburg und retour…

…anschließend noch auf den Hohen Lindkogel / Eisernes Tor…

…dann 2x im Bezirk Mödling – ein Abstecher in die Hinterbrühl (inkl. Römerwand, Sittner Warte & Weißem Kreuz) & der Klassiker schlechthin (der Anninger von Gumpoldskirchen aus)…

…und als Abschluss der ebenfalls in einem früheren Beitrag bereits angekündigte nochmalige Besuch auf der Hohen Wand (dieses Mal jedoch der Rundwanderweg Nr.3)…

Das war mein Rückblick auf den durchaus abwechslungsreichen Sommer 2021 – mal schauen, was der Herbst so alles bringen wird (abgesehen von steigenden Infektionszahlen…).

Wozu in die Ferne schweifen #5 – Sommer 2021

Nachdem einige meiner fotografischen Bereiche seit einer gefühlten Ewigkeit brach liegen und um deswegen nicht komplett aus der Übung zu kommen, habe ich mich nach Monaten wieder mal in der Peoplefotografie versucht. Als Hintergrundkulisse für mein erstes Shooting 2021 habe ich die Seestadt Aspern ausgewählt und mich (wie schon öfters) für Hana als Model entschieden. Das Aufnahmeformat meiner Wahl war das Quadrat, wobei ich jedoch nicht nur ausschließlich den Schwedenwürfel verwendet habe, sondern ich habe zwischendurch & just for fun auch mit der Holga einen Film mehr oder weniger korrekt belichtet. Mit den Ergebnissen bin ich – abgesehen von dem Ausrutscher mit der Holga – durchaus zufrieden (nix verlernt, nur ein wenig aus der Übung). Einen Teil der Bilder gibt´s wie immer direkt hier im Tagebuch zu sehen, in den Kategorien „Portrait“ & „Lifestyle“ noch ein paar Aufnahmen zusätzlich…

Hasselblad 500 C/M / 80mm f2.8 T* & 150mm f4 T* / Kodak Portra 160 / Scan vom Negativ

Hasselblad 500 C/M / 80mm f2.8 T* & 150mm f4 T* / Ilford FP4 Plus / entwickelt in R09 One Shot 1+50 / Scan vom Negativ

Last, but not least jetzt auch noch ein paar Aufnahmen mit der Holga…

Holga 120N / Kodak Portra 800 / Scan vom Negativ

Wozu in die Ferne schweifen #4 – Sommer 2021

Internationales Flair umweht in diesem Sommer nicht nur die Rennstrecke in Spielberg, sondern ist bis Mitte Oktober auch noch in Baden zu spüren oder besser gesagt zu sehen: das alljährliche Fotofestival „La Gacilly“ bringt die ganze Welt quer durch die Stadt verteilt ganz nah. Nachdem ich die letzten Jahre einen großen Bogen um dieses Festival gemacht habe, bin ich heuer über meinen Schatten gesprungen und habe mich wieder unter Menschen gewagt (quasi als kleiner Auffrischungskurs in Sachen „Sozialer Interaktion“).

M2 / 35mm f2.8 / Ilford FP4+ / entwickelt in R09 One Shot 1+50 / Scan vom Negativ

Wozu in die Ferne schweifen #3 – Sommer 2021

Das Hochwasserschutzprojekt in Fahrafeld hat in den letzten Monaten zu regen Diskussionen in der Bevölkerung geführt (wobei die kritischen Stimmen nach den Flutkatastrophen im Juli mittlerweile verstummt sind). Und zugegebenermaßen schaut das Areal im momentanen Zustand nicht sehr attraktiv aus, aber bei einem derart großen Eingriff (wenn der regulierte  Bachlauf der Triesting wieder rückverlegt wird) ist eben anfänglich wenig Vegetation rund ums Gewässer. Langfristig gesehen werden aber sowohl die Natur als auch die Menschen im Umfeld der Triesting nachhaltig davon profitieren. 

Der alte, regulierte Bachlauf mit dem Restwasser wurde an mehreren Tagen mittels E-Abfischung gründlich abgefischt und zahlreiche Krebse und Kleinfische konnten dabei erfolgreich übersiedelt werden. Dokumentiert habe ich die Aktion diesmal nicht analog, sondern ausnahmsweise digital (aber einmal im Jahr kann man auch eine Digitalkamera in die Hand nehmen). Mehr Aufnahmen von der Abfischung gibt’s wie gewohnt in der Rubrik Reportagen“ (*).

(*) die Aufnahmen der Abfischung haben mittlerweile regional ein recht großes Echo hervorgerufen – neben einem Bericht in einer Regionalzeitung werden sie zukünftig auch als Zeitdokument die Topothek in Pottenstein bereichern und so für nachfolgende Generationen erhalten bleiben.

D700 / 35mm f1.8

Was ein Gewässer so alles kann, wenn es mehr Platz hat, zeigt sich nur unweit entfernt. Auf ein paar Kilometern naturbelassener Strecke hat ein Fluss ausreichend Gelegenheit, tiefe Gumpen zu bilden, Prallhänge abzugraben und damit auch gleich Nistplätze für Eisvögel zu schaffen. Mal fließt er schnell, dann wieder gemächlich, vorbei an angestautem Treibholz, jeder Schritt in diesem Ökosystem ist einfach ein Erlebnis für sich! Nachdem ich jedoch nicht möchte, dass dieses Naturjuwel zu stark belastet wird, teile ich mein Wissen über die genaue Lage dieses Abschnitts ausnahmsweise nicht (zumindest nicht hier in meinem Blog), danke fürs Verständnis. Weil die Tageszeit für die Aufnahmen recht suboptimal war (greller vormittäglicher Sonnenschein), gibt es dafür weitere Aufnahmen im Laufe des Jahres (dann auch fix mit einem SW Film mit im Gepäck).

PS. Für diese ersten Aufnahmen habe ich einen wegen Höhen- und Röntgenstrahlung ausgemusterten Film verwendet, wobei mir bei den Aufnahmen selbst keine Qualitätseinbußen auffallen würden. Aber eingefleischte Analogfotografen beurteilen den Look einer Aufnahme einfach ein wenig anders…

Hasselblad 500C/M / 80mm / Portra 800 (@200) / Scan vom Negativ

Wozu in die Ferne schweifen #2 – Sommer 2021

Und weil eben in die Ferne schweifen auch heuer nicht drinnen war, gibt´s jede Menge Neues in der Rubrik „take a walk on the wild side“ – neben knappen Wegbeschreibungen selbstverständlich auch wieder mit ausgewählten Aufnahmen zu den Wanderungen (passend zur Serie mit der Lomo LC-A geschossen). Im ersten Teil bleibe ich sehr regional, im zweiten Teil Ende August geht’s dann auch zu leicht erreichbaren Zielen der näheren Umgebung.

Begonnen habe ich (noch im Juni) mit einer Rundwanderung bei Grillenberg und den dabei neu entdeckten Resten des Braunkohleabbaus…

Lomo LC-A / Kodak Gold 200 / Scan vom Negativ

…weiter dann zu meinem „Heimrennen“ vom Bahnhof St. Veit auf den Berndorfer Hausberg, den Guglzipf…

Lomo LC-A / Kodak Gold 200 / Scan vom Negativ

…und zur weiteren Erholung ein Rundweg von St.Veit ausgehend zu den Resten der ehemaligen Krupp Villa & retour…

Lomo LC-A / Kodak Gold 200 / Scan vom Negativ

…wobei ich die Reste der Krupp Villa zusätzlich auch noch mit klassischem SW Film fotografiert habe…

Lubitel 2 / Kodak TRI-X / entwickelt in ID-11 1:1 / Scan vom Negativ

Wozu in die Ferne schweifen #1 – Sommer 2021

Bevor ich wie angekündigt dann erst wieder im August weitere Beiträge veröffentliche, gibt’s zwischendurch aus aktuellem Anlass einen kurzen Boxenstopp…

Im Widerspruch zu meinem ansonsten recht sorgsamen Verhalten während der Corona Pandemie habe ich Anfang Juli den Großen Preis von Österreich in Spielberg besucht. Zu meiner Verteidigung möchte ich dabei aber nicht unerwähnt lassen, dass ich schon beim Erwerb des Tickets im Frühjahr wusste, dass am Renntag etwas Zeit hinter meinem Zweitstich liegen würde. Ein Antikörpertest brachte letztendlich auch die Gewissheit, dass mein Körper auf die Impfung reagiert hatte und somit erschien mir das Restrisiko einer Infektion überschaubar (zusätzlich auch wegen der damaligen niedrigen Inzidenzen). Nicht einkalkuliert hatte ich aber, dass so ziemlich alle Beschränkungen mit 1. Juli aufgehoben wurden, lediglich die 3G-Regel (getestet, geimpft oder genesen) wurde als fragiles Sicherheitsnetz noch ausgebreitet und so haben Zigtausende Holländer die grüne Steiermark in ein orangenes Motorsport-Herz Österreichs verwandelt.

PS. Ursprünglich wollte ich ja mit meiner M2 ausrücken, aber die maximalen Verschlusszeiten von 1/1000 haben mich dann doch zur Nikon FA greifen lassen. Und – auch das war ursprünglich nicht vorgesehen – aufgrund des dominanten orangenen Farbtons habe ich glücklicherweise neben einem klassischem TRI-X auch einen Farbfilm mitgenommen und verknipst…

Nikon FA / 35mm f2.8 / Kodak TRI-X / ID-11 1:1

Nikon FA / 35mm f2.8 / Kodak Gold 200

Alles normal!

Endlich wieder ins Büro arbeiten gehen, endlich wieder Kondensstreifen am Himmel, endlich wieder mehr Verkehr auf den Straßen, endlich wieder Bier am Stehtisch und endlich wieder diese Normalität von früher. Alles endlich wieder ganz nach dem Motto: „We buy things we don’t need with money we don’t have to impress people we don’t like“. (Tyler Durden, Fight Club)

Sehr schnell vergessen wurde, dass Arbeit auch von zu Hause aus erledigt werden kann, dass Bahnreisen eine sinnvolle Alternative darstellen, dass gepflegte Unterhaltung auch ohne Alkoholkonsum stattfinden kann. Es gibt so einiges, was gemeinhin zwar als normal angesehen wird, jedoch nicht einmal ansatzweise dem entspricht, was als normal angesehen werden sollte…

Wie dem auch sei, jetzt geht es zunächst in meine alljährliche Sommerpause. Ein paar neue Angewohnheiten werden, auch wenn man sie nicht mehr tun muss, trotzdem beibehalten – ganz egal wie wenig sie der allgemeinen Norm auch entsprechen mögen. Die nächsten Beiträge gibt’s dann wieder in der zweiten Augusthälfte – bis dahin, alles Gute und vor allem xund bleiben.

M7 / Voigtländer Ultron 28mm f2 / Ilford FP4 Plus / entwickelt in R09 One Shot 1+50 / Scan vom Negativ

Last, but not least: Eine kleine Wanderung habe ich auch wieder gemacht, festgehalten diesmal mit einem Agfa Vista Plus, aber der musste jetzt auch endlich mal belichtet werden. Wegbeschreibung sowie weitere Aufnahmen gibt´s wie immer in der Rubrik „take a walk on the wild side“.

Lomo LC-A / Agfa Vista Plus 200 / Scan vom Negativ

Immer und überall und jederzeit und sowieso und außerdem…

Obwohl erst rund ein Viertel der Bevölkerung eine Immunität gegenüber dem Coronavirus entwickelt hat, öffnet das Land in großem Stil. Schulen schreiben den Präsenzunterricht vor – ungeachtet dessen derzeit vor allem Kinder die höchsten Inzidenzen aufweisen und deren Eltern oft auch noch keine einzige Impfung erhalten haben. Zutritt zu Gaststätten, Fitnessstudios etc. wird jedem/jeder beim Vorlegen eines (unpräzisen) Coronatests gewährt. Die Büros füllen sich ebenso wieder mit Menschen wie Briefkästen mit Urlaubsprospekten, es scheint alles so wie früher zu laufen – Konsum um wirklich jeden Preis.

Meine Sache ist das jedenfalls nicht, die vielbeschworene Eigenverantwortung nehme ich für meinen Teil nach wie vor wahr und deshalb werde ich mein Verhalten nicht großartig ändern. Der heurige Sommerurlaub wird jedenfalls fix wieder (und auch gerne) zuhause verbracht werden. Ich bin in diesem Punkt mit kleinem Garten und ausreichend Natur vor der Haustür durchaus privilegiert, aber auch abseits von meinem Elfenbeinturm aus betrachtet sind und bleiben die wichtigsten Dinge im Leben diejenigen, die man eben nicht kaufen kann.

Hasselblad 500 C/M / 50mm f4 T* / Ilford Pan F Plus / entwickelt in R09 One Shot 1+50 / Scan vom Negativ

Apropos Sommerurlaub: Nachdem sich ja jetzt die Menschenmassen großflächiger verteilen werden, bleibt wieder mehr Ruhe und Erholung vor der eigenen Haustür. Kein Gedränge gab es jedenfalls auf der Hohen Wand und zwischen den Hotspots war es (fast) menschenleer und hörbar still – Erholung pur!

Hasselblad 500 C/M / 150mm f4 / Ilford HP5 Plus / entwickelt in R09 One Shot 1+50 / Scan vom Negativ

Mit im Gepäck war aber nicht nur der Schwedenwürfel, sondern auch wieder meine Lomo. Ein kurzer Bericht zum Rundwanderweg Nr. 2 sowie ein paar Eindrücke gibt’s unter „take a walk on the wild side“ – Fortsetzung folgt!

Lomo LC-A / Kodak Gold 200 / Scan vom Negativ

take a walk on the wild side…

Der Mensch neigt im Allgemeinen dazu, Dinge zu katalogisieren und einzuordnen. Ich selbst bin jedenfalls auch so ein (unverbesserlicher) Fall und auch wenn es mein Schreibtisch nicht verrät – ich bin durchaus sehr ordnungsliebend. Bestes Beispiel dafür ist meine Homepage, da hat alles seinen Platz oder (falls nicht vorhanden) wird der nötige Platz einfach geschaffen. So, und genau da hatte ich unlängst folgendes Problem: Nachdem sich meine Reisetätigkeit in der nächsten Zeit eher im Erwandern meiner näheren Umgebung beschränkt UND ich diese Ausflüge mit meiner Lomo begleiten/dokumentieren möchte, stellte sich mir die Frage, wie bzw. wo die Bilder denn einzuordnen wären? Unter „Reisen“ oder doch lieber unter „Lomo“ – beides trifft zu und doch auch wieder nicht…

Wie dem auch sei: nach einigem Hin- und Her habe ich für mich beschlossen, dass die Aufnahmen bei den „Reisen“ wohl am besten aufgehoben sind und daher gibt es jetzt neu die passende Unterseite „take a walk on the wild side“. Den Auftakt machen ein paar Eindrücke vom Rundwanderweg „Waldandacht“ und vom knackigen Aufstieg zum Peilstein.

Lomo LC-A / Kodak Gold 200 / Scan vom Negativ

Lockdown again!

Den zweiten Frühling im Lockdown in gewohntem Schwarz-Weiß festgehalten – mal sonnig, mal trüb, April Wetter eben…

M7 / Voigtländer Ultron 28mm f2 / Ilford HP5 Plus / entwickelt in R09 One Shot 1+50 / Scan vom Negativ

Rumgeknipse!

Es tut sich derzeit nicht viel und mein fotografischer Lockdown wird auch wohl nicht so schnell beendet sein, Projekte existieren bestenfalls in meinem Kopf und auf Film wird derzeit immer weniger gebannt (First World Problem – ich weiß). Aber ungeachtet dessen, dass ich echt froh bin, dass es mir und meinem Umfeld nach wie vor gesundheitlich gut geht, ist die ganze Situation trotzdem schön langsam „echt zach“. Um die Zeit im selbstgewählten Exil auch ein wenig zu nutzen und nicht nur zu verplempern, habe ich zwischenzeitlich sogar meinen Kleiderschrank durchforstet (und dabei die letzten 30 Jahre dokumentiert anhand von T-Shirts Revue passieren lassen). Als nächstes habe ich mir im Kühlschrank die Lade mit den Filmen zur Brust genommen. Der vor Jahren geschenkt bekommene Kodak Elite Chrome war schon längstens fällig, also diesen gleich mal, ohne viel Federlesens in die M7 eingelegt, das (heraus)fordernde 90mm Objektiv vorne drauf und (nostalgisch verklärt wie in meinen fotografischen Anfangsjahren) der Flora in der Umgebung zu Leibe gerückt. Zu meiner Ehrenrettung sei aber gesagt, dass ich mir schon was Spezielles ausgesucht habe, auch wenn es sich wie in diesem Fall um die Gewöhnliche Kuhschelle handelt…

So weit, so gut – aber an die Worte bei der einstigen Übergabe des Diafilms („den würde ich nur noch für die Lomo verwenden“) hatte ich mich schon längst nicht mehr erinnert, zumindest solange nicht bis mich Hr. Leutner schonend auf das Alter des Films hingewiesen und auf mögliche Farbverschiebungen vorbereitet hat. Alles klar, Crossentwicklung (weils eh schon wurscht ist) wollte ich trotzdem nicht und wie erwartet habe ich dann farbstichige Scans bekommen. So habe ich mich dann untypischerweise noch hinsetzen und im Post-Processing die Aufnahmen korrigieren müssen. Letztendlich sind dann zum Glück eh ganz passable Bilder rausgekommen.

M7 / 90mm f2.8 Elmarit / Kodak Elite Chrome 100 / Scan vom Positiv

Apropos nostalgisch verklärte Anfangsjahre: Bei einem meiner regelmäßigen Rundherum-Spaziergänge habe ich einen – ebenfalls schon längst abgelaufenen – Kodak Portra in die Agfa Click aus den 50er Jahren gespannt und mit ausreichend Licht versorgt. Rausgekommen sind Retro Aufnahmen out of the Box – nicht spektakulär, nicht scharf, aber dafür passen die Farben ohne korrigierend im Post-Processing eingreifen zu müssen.

Agfa Click I / Kodak Portra 160 / Scan vom Negativ

In My Life

Für die für mich unglaubliche Zeitspanne von mehr als acht Wochen hatte ich keinen Film eingespannt, kein Motiv fokussiert, keinen Auslöser betätigt und daraus resultierend auch keinen einzigen Film belichtet und/oder entwickelt. Um nicht komplett aus der Übung zu kommen, habe ich mich bei einer Stippvisite in meiner alten Heimatgemeinde spontan auf fotografische Spurensuche des zeitlichen Wandels begeben. Sinne schärfen war angesagt, die Motive haben sich nach einiger Zeit des Herumstreichens quasi von selbst ergeben und folgende Zeilen gehen mir seitdem nicht mehr aus dem Kopf:

There are places I’ll remember
All my life though some have changed
Some forever, not for better
Some have gone and some remain
(The Beatles, In My Life)

M7 / Voigtländer Ultron 28mm f2 / Ilford HP5 Plus / entwickelt in R09 One Shot 1+50 / Scan vom Negativ

…und die Aussichten? Die bleiben nach wie vor trüb, Hoffnung auf Besserung ist zwar vorhanden, aber das wird noch dauern…

Hasselblad 500 C/M / 80mm f2.8 T* / Ilford HP5 Plus / entwickelt in R09 One Shot 1+50 / Scan vom Negativ

unendlich weit weg…

Zur Abwechslung und passend zum heutigen Faschingsdienstag ein paar bis dato unveröffentlichte Archivaufnahmen aus 2020 vom bunten Treiben aus dem Wiener Prater…

Nikon F100 / 35mm f1.8 / Kodak Portra 160 / Scan vom Negativ

Kaffeesud lesen

Wie sich bereits gleich zu Beginn des Jahres 2021 zeigt, sind Prognosen schwierig (eh wie immer, wenn sie die Zukunft betreffen). Mal sind es trübe Aussichten…

FM / Nikkor 35mm f2.8 / Ilford HP5 Plus / entwickelt in R09 One Shot 1+50 / Scan vom Negativ

Hie und da auch ein Hoffnungsschimmer…

Hasselblad 500 C/M / 80mm f2.8 T* / Kodak Portra 160 / Scan vom Negativ 

…oder bleiben es doch frostige Zeiten?

Hasselblad 500 C/M / 80mm f2.8 T* / Ilford HP5 Plus / entwickelt in R09 One Shot 1+50 / Scan vom Negativ

Am besten breiten wir erstmal den (Schnee)Mantel des Schweigens über das kommende Jahr, wir werden es schon sehen – alles andere wäre lediglich Kaffeesud lesen…

M2 / Elmar 50mm f2.8 / Ilford HP5 Plus / entwickelt in R09 One Shot 1+50 / Scan vom Negativ

Rückblick / Ausblick

Das Jahr 2020 ist (endlich) vorüber und für das neue fotografische Jahr 2021 habe ich überhaupt noch keine konkreten Projekte oder Ziele, lediglich vage Umrisse von Ideen, die vielleicht Gestalt annehmen werden. Bei so wenig Ausblick sei deshalb zunächst ein Rückblick gestattet. Als Premierenfoto gibt´s ein wie ich finde durchaus passendes Stimmungsbild aus dem Dezember, das mir bereits im Sucher ganz gut gefallen hat, dann schon sehr gut beim Betrachten des Negativs und dieser Eindruck ist dann auch so geblieben als ich rechtzeitig vor Weihnachten den Scan erhalten habe (danke Cyberlab!).

Hasselblad 500 C/M / 150mm f4 / Ilford HP5 Plus / entwickelt in R09 One Shot 1+50 / Scan vom Negativ

Kurz die Story zum Bild: Nachdem Barbara Wirl mich für die Kampagne „makeitvisible“ abgelichtet hatte, haben wir eine „fotografische Revanche“ vereinbart und so durfte meine Hassi nach langer Zeit wieder mal unter Studiobedingungen ran. Das Shooting selbst hat dann mit Corona-bedingter Verzögerung erst Mitte Dezember im Lightbox Academy Studio stattgefunden (übrigens gibt´s neben den SW Aufnahmen unter Portraits auch Aufnahmen mit dem Portra 800 (@200)).

Wann dann meine ersten „echten“ 2021er Aufnahmen entstehen und ins Tagebuch wandern werden – das weiß ich zum momentanen Zeitpunkt wirklich nicht, aber soviel bin ich mir sicher – es wird auch heuer wieder ein pralles Tagebuch werden. In der Zwischenzeit bleiben Sie mir gewogen, auf ein frohes Neues & vor allem xund bleiben!